Die Irren-Offensive
Nr. 12
Zeitschrift von Ver-rückten gegen Psychiatrie

Statt Arbeit macht frei - macht Luxus uns frei !

Die als Pharma-Werbevertreter bezahlten organisierten Angehörigen der als angebl. „psychisch krank” Verleumdeten haben den Arbeitszwang im Sinn: nun sollen nur zum Löhne drücken für niedrigere „Arbeitskosten” - also höhere Profitraten für die Unternehmen - auch die letzten Reserven noch aufgespürt werden, die an der Arbeitsfront für noch mehr Über-Angebot sorgen sollen. Dafür, und nur dafür, hat der Angehörigenverband am 8. 10. 2003 seine Werbeveranstaltung im Wilmersdorfer Rathaus gemacht.

Was für eine reaktionäre Vorstellung des Menschen damit einher geht, kennen wir ganz genau: nur der „nützliche” Esser, der sich nach den Worten von Klaus Dörner „notwendig” wähnen muß, soll von der Verachtung und Entwürdigung verschont bleiben. Wer sich nicht „nützlich” macht und nicht „arbeitsbedürftig” ist, ist demnach ein „unnützer Esser”, soll zum biologischen Abfall, zum Schmarotzer, erklärt werden, und darf nur noch verachtet werden, ja soll sich selbst verachten, wenn man ihn schon nicht mehr vergasen kann. Das ist die einheitliche Masche, die das psychiatrische Establishment mit seinen ihm hörigen Angehörigenverbänden laufen läßt: eben Menschenverachtung pur.
Wir dagegen predigen seit Jahr und Tag:

Auch wer nicht arbeiten will,
muß essen dürfen

und sind damit der natürliche Verbündete der Arbeiterbewegung, die weiß, daß nur ein knappes Angebot von Arbeitskraft auf dem Arbeitsmarkt die Löhne steigern kann - und zwar inklusive der Transferzahlungen an faule, alte oder kranke Mitmenschen.

Dafür haben wir jetzt endlich mit der Vorsorgevollmacht (Vo-Vo) ein Mittel in der Hand, um uns dieses Recht auf Faulheit zu verwirklichen: mehrere stationäre Aufenthalte - mit Vo-Vo selbstverständlich nur auf der Offenen, Drogen nur, wie es einem gefällt - und man hat einen Rentenanspruch, wenn man vorher entsprechend den Versicherungsbedingungen gearbeitet hat. Selbst die Sozialhilfe wird kundenfreundlicher, wenn durch angebl. "psychische Krankheit" der Arbeitszwang wegfällt - ein Attest vom Psychodoc als sog. "Borderliner" bekommt man immer, wenn nicht vom ersten, dann vom zweiten Doc. Denn da es diese angebl. "psychische Krankheit" gar nicht gibt, existiert auch kein Kriterium, um sie festzustellen. Der attestierende Doc kann nur glauben, was man ihm auftischt.

Je unglaubwürdiger und phantastischer, um so besser: Stimmen hören, niedergeschlagen sein, das kennt schließlich jede/r, und niemand wird das je überprüfen können - oder wie wär's in den jetzigen Kriegszeiten mit einer Bio-Waffen Paranoia, oder mit einer Psychiaterphobie? Überall lauern sie, man kann zuhause nichts mehr aufräumen (das könnte eine Haushaltshilfe bringen!) und überall sieht man Psychiater, die einen vergewaltigen wollen - mit der Vo-Vo alles günstig im Griff, auch Allgemeinärzte können einen ja als angebl. "psychisch krank" krankschreiben; wenn man NIE einen Psychiater sehen will, dann ist die "Psychiaterphobie" eine besonders vorteilhafte Form der angebl. "psychischen Krankheit". Sie läßt sich noch dadurch steigern, daß jetzt alle Psychiater mit Dr. Postel angesprochen werden können, und sie sehr oft schon in Zivil und nicht mehr in Weiß rumlaufen, hinter jedem Mißgünstigen könnte somit ein Psychiater stecken!

Das ist unser Weg zu Integration und Luxus - zumindest schon mal dem Luxus, nicht arbeiten wollen zu müssen.

Wir wollen unseren Teil vom Luxus statt Armut trotz
Arbeit und vergoldeten Lederriemen zur Fixierung
in der „gemeindenahen” Irrenanstalt!
Existenzgeld jetzt !

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